Offener Brief zur Jugendarbeit

Offener Brief
an die
Brandenburgische Volleyballjugend
Liebe Volleyballfreunde,
wir möchten uns zunächst bei allen Verantwortlichen des Jugendbereiches bedanken für die geleistete Arbeit zur Entwicklung unseres Sports im Nachwuchsbereich. Die Volleyballabteilung Strausberg des Reichenberger Sportvereins wendet sich mit diesem offenen Brief an alle Vereine des Brandenburgischen Volleyballverbandes und entsprechende Gremien des Verbandes, die für die Entwicklung unseres Sportes – insbesondere im Nachwuchsbereich Verantwortung tragen. Wir sind der Meinung:
– die gegenwärtige Reglementierung der Vorrunden zur Landesmeisterschaft widerspricht dem Anliegen, Jugendliche für unseren Sport zu gewinnen,
– durch die Reglementierung erhalten die Vorrunden bereits leistungssportliche Strukturen,
– Hobby-, Schulmannschaften und andere Freizeitmannschaften werden bereits auf der untersten Ebene zur Ermittlung von Landesmeistern ausgeschlossen,
– der zu betreibende Aufwand, besonders die finanziellen Aufwendungen (Passgebühren, Startgebühr und Fahrkosten), stehen nicht im Verhältnis zum Nutzen,
– die gegenwärtigen Regelungen zum Nachweis von Nachwuchsarbeit, einmaliges Antreten in einem Nachwuchswettbewerb in einer Altersklasse, ist kein Kriterium für eine regelmäßige, kontinuierliche Arbeit in dem Bereich,
– saisonale Terminbündelung parallel zum Erwachsenenbereich führt zu Belastungsspitzen bei den Jugendlichen, besonders bei kleineren Vereinen, da die Jugendlichen bereits im Spielbetrieb der Damen oder Herren eingebunden sind.

Um die Entwicklung unseres Sports voranzutreiben sind wir der Meinung:
– allen Mannschaften, Freizeit-, Schul- und Hobbyteams ist die Teilnahme an Vorrunden zu Landeswettbewerben zu ermöglichen,
– leistungsorientierte Teams nehmen erst in der Endrunde oder bei entsprechender Anzahl ab der Zwischenrunde am Wettbewerb teil,
– der Verband unterstützt finanziell und personell regionale Vorrundengruppen, im Bereich des Landes Brandenburg,
– höherklassig (???) oder zentral spielende Teams unterliegen einer Quotenregelung bezogen auf den Einsatz von jungen Aktiven,
– eine Ausweitung der Saison, beginnend nach den Sommerferien bis in den Mai des darauffolgenden Jahres, gibt uns Zeit zur Organisation von regionalen Wettbewerben im Jugendbereich ohne Überschneidungen mit zentralen Terminen zu produzieren,
– Mitgliedsvereine des BVV sollten beauftragt werden, Ausscheide in regionale Vorrundengruppen zu organisieren.

Das sind unsere Gedanken, die nicht immer ausgereift sein können, zur Verbesserung und weiteren Entwicklung des Volleyballsports, besonders im Jugendbereich des Landes Brandenburg. Wir haben unsere Meinung und Auffassung in diesem offenen Brief zum Ausdruck gebracht, da wir mit der gegenwärtigen Situation, dem Wettkampfsystem und seiner Reglementierung im Nachwuchsbereich, unzufrieden sind. Die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Arbeit mit dem Nachwuchs steht außer Frage. Die Rahmenbedingungen, Aufwand und Nutzen widersprechen der demografischen Entwicklung und führen uns in eine Sackgasse bei der weiteren Entwicklung unseres Sports.

(Reichenberger SV, Volleyballabteilung Strausberg)